Die Geschichte des Schullandheims beginnt 1947 mit der Idee, der jugendlichen Kriegsgeneration eine Möglichkeit der Erholung und Erziehung in der Natur zu bieten. Sie wird durch den damaligen Schulleiter der Abendrothschule Hermann Wegermann und den Turn- und Sportlehrer Willi Gnade geboren. Durch ihre Initiative gerät alles ins Rollen. Der englische Kommandant überlässt der Schule eine Holzbaracke im Minensucherhafen. Schüler bauen diese ab und lagern sie im Keller der Schule.
Nach einigen Problemen eine Baugenehmigung zu erhalten, pachtet die Elternvereinigung ein Waldgebiet. Doch wieder droht das Vorhaben zu scheitern. Experten stellen fest, das auf dem Gelände niemals Wasser zu finden sein wird. Mit größter Anstrengung wird daraufhin ein 28 Meter tiefer Brunnen gebohrt. Nun galt es Bäume zu roden und Geld zu beschaffen.
Im Herbst 1949 kann es mit dem Bau endlich losgehen. Zahlreiche freiwillige Helfer holen in unzähligen Arbeitsstunden die Baracke aus dem Keller der Schule und bauen in der Wingst das Schullandheim. Dieses ist zunächst sehr schlicht und nur mit den notwendigsten hygienischen Einrichtungen ausgestattet. Ein kleiner, einfacher Eisenherd in der Küche versorgt die Schüler mit Essen, Petroleumlampen beleuchten nur schwach die Räume, Stühle und Schränke fehlen.
1970 wird das Schullandheim auf Anordnung des Staatlichen Gesundheitsamtes geschlossen.
Es gab zu diesem Zeitpunkt keine sanitären Einrichtungen, die den hygienischen Anforderungen der Gesundheitsbehörde entsprochen hätten. Zwanzig Jahre lang hatten sich Schüler und Lehrer "drunten im Tal" gewaschen, die Zähne geputzt und die notwendigen übrigen Verrichtungen erledigt. Zum Waschen an kalten Tagen gab es einen Warmwasser-Zuschlag aus einem dem großen gekachelten Herd angegliederten Warmwasserspeicher.
Doch es musste weitergehen - eine Schließung kam nicht in Frage.
Durch die große Spendenbereitschaft der Elternschaft wird in den Jahren 1971 bis 1972 der weitere Ausbau des Schullanheims
möglich. Es wurde nicht nur ein weitläufiger, unterkellerter Sanitärtrakt im rechten Winkel angebaut, sondern auch die Heimleiterwohnung erweitert wodurch nun einigermaßen ausreichender Wohnraum
für eine Heimleiterfamilie zur Verfügung stand. Der neue Sanitärtrakt bot nun neben Schüler- und Lehrertoilletten auch ausreichend Duschmöglichkeiten.
In den kommenden Jahren wird das Schullandheim immer weiter verschönert: neuer Küchenherd, Kachelofen, Stühle, Wolldecken, Bücher, bunte Vorhänge, Licht und Wasserleitungen. Das Schullandheim besitzt nun 5 Schlafräume, einen großen Tagungsraum, einen Waschraum, ein Lehrerzimmer, Nebenräume und eine kleine Heimleiterwohnung.
1999 geht ein Traum in Erfüllung - der Bau einer Mehrzweckhalle beginnt. Schon viele Jahre wurde darüber gesprochen Gästen auch bei schlechtem Wetter eine Möglichkeit zu bieten sich aktiv zu beschäftigen. Bevor aber an den Bau der Mehrzweckhalle gedacht werden konnte, musste erst einmal die Heizungsanlage erneuert und das Heim an den gemeindlichen Abwasserkanal angeschlossen werden. Das Dach musste saniert werden, und nicht zuletzt war es erforderlich, die Möbel in den Lehrer- und Betreuungszimmern zu erneuern.
Im März 2000 war es dann aber endlich geschafft und die Mehrzweckhalle konnte in Nutzung genommen werden.
2011 wurden die Badezimmer der Betreuerzimmer modernisiert.
Im Oktober 2018 wurde nach jahrelanger Vorbereitung mit einer großen Baumaßnahme begonnen. Die dringend notwendige Sanierung des Sanitärtrakts und
die Schaffung eines zusätzlichen von vielen Gruppen gewünschten Aufenthaltsraumes. Im April 2019 war die Maßnahme abgeschlossen. Wir danken allen, die uns finanziell oder durch
tatkräftige Hilfe dabei unterstützt haben. Ein besonderer Dank gilt unserem Vorsitzenden Werner Rusch und seiner Frau sowie unserer Heimleiterin Iris Hackmann.